Diese Präsentation gestattet es, die Ergebnisse unserer Pedelecstudie mit Herzinsuffizienzpatienten NYHA II bis III einzusehen.
Dabei wird unterschieden zwischen den signifikanten und nicht signifikanten Ergebnissen. Letztere werden als Trend interpretriert.
von Herzgruppen-Saar
2017-2019
Die Ergebnisse
Das Smartphone zeigt die Fahrdaten v.o.n.u.:
Akkuladung, Höhe in m, Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Tretlast, Motorleistung (W), Unterstützungsstufe.
Das System speicherte diese Daten und war in der Lage, diese an das Portal im Internet zu senden. Dort waren sie zur Auswertung verfügbar.
Das System war sehr anpassungsfähig und für die Studie unverzichtbar. Leider war es als Beta-Testversion auch sehr störanfällig und musste im laufenden Betrieb immer wieder verbessert werden. Leider ist das System trotz seiner Effizienz und beispielhaften Datenhaltung nicht mehr im Handel. Es gibt zu Zeit keine vergleichbaren Systeme. Das wird als erheblicher Nachteil einer wissenschaftlichen Pedelelcnutzung gesehen.
während der Fahrt
v oben n. unten
1. optimale Steuerung: HF befindet sich im Soll-Bereich. Unterstützung (rot) und Tretleistung (grün) verlaufen wellenförmig, geringfügig je nach HF-Verhalten versetzt.
v oben n. unten
2. mangelhafte Steuerung; HF ist oberhalb Soll, daher Unterstützung maximal, Tretleistung niedrig oder null
v oben n. unten
3. mangelhafte Steuerung; HF ist unterhalb Soll, daher Unterstützung minimal, Tretleistung hoch.
blau: positiv
rot: negativ
Man erkennt eine signifikante Zunahme der positiven Faktoren (Spass an der Aktivität) und eine Abnahme der negativen Faktoren (Ablehnung).
Körpergewicht und BMI; keine Signifikanz. Die TN waren im Schnitt übergewichtig.
Die Lipide haben sich während der gesamten Studie nicht oder unwesentlich geändert. Man erkennt Abnahmetrends beim Gesamt- und beim HDL-Cholesterin.
Der Leitparameter NT pro-BNP als HI-Marker war erhöht. Er nahm jedoch zum Studienende signifikant ab.
Der spontan gemessene, sog. ambulante Blutdruck zeigte systolisch eine signifikante Abnahme um 11%. Diastolisch kam es zu keiner Änderung.
6-min-Gehtest als Mass für den Trainingseffekt zeigt, dass die TN sich verbesserten und gegenüber dem Beginn eine signifikanten Steigerung aufwiesen.
ambulante Ergometrie verbesserte sich um 45%
Signifikante Verbesserung der LVEF um 29%!
BORG Skala (Abfrage nach Tourende; rating of perceived exertion - Belastungsempfinden) bewegte sich in den Bereichen Leicht, Sehr leicht ohne Änderung während der Studie.
Die BORG-Werte änderten sich nicht in der Studie und bei Aktivitäten in häuslicher Umgebung; Hinweis auf gleichartige Belastung.
Die Blutdruckwerte, gemessen direkt nach den Trainingsfahrten, zeigen Senkungen im systolischen, nicht jedoch im diastolischen Bereich.
Relation Tret- und Motorleistung. Hier ergab sich bis zum Studienende kein Unterschied.
und Herzfrequenz
Relation Tret- und Motorleistung. Hier ergab sich bis zum Studienende kein Unterschied.
Obwohl sich im Kreisdiagramm keine Signifikanz ergab, ist ein Trend zu einer HF-Senkung erkennbar
Leider ohne Signifikanz - Trend dagegen deutlich! Hier macht sich eine grundsätzliche Schwäche der Studie bemerkbar:
Die Zahl der Probanden war zu gering (10), um in speziellen Befunden, etwa der Herzfrequenz, eine Signifikanz zu ermöglichen.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Pedalieren für Patienten mit stabiler Herzmuskelschwäche (NYHA II-III) und einer EF = 50 % nicht nur sicher ist, sondern auch zu einer signifikanten Verbesserung der kardialen Leistungsindizes führen kann. Die Probanden waren begeistert und zufrieden mit dieser Form des Trainings. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie mit ihren methodischen Schwächen sollten in einer größeren Folgestudie überprüft werden.