Das Herz, die Seele und die HCPs
Das Herz – der Sitz der Seele…
„Den Geist zu bilden, ohne das Herz zu bilden, ist überhaupt keine Bildung.“ (Aristoteles)
Dass dieses lebenswichtige Organ und die seelische Verfassung der jeweiligen Person zusammenhängen. ist seit der Antike und den Forschungen des Aristoteles (punctum saliens) bekannt.
Die „seelische Verfassung“ besitzt eine bedeutsame Wechselwirkung: der Herzkranke z.B. nach Herzinfarkt neigt einerseits zur Depression; er muss mit der meist unerwarteten schweren Erkrankung „fertig“ werden. Andererseits gilt auch: die umgekehrte Wirkung, dass nämlich der seelisch Kranke auch und besonders am Herzen erkranken kann, ist ebenso lange bekannt und hat dazu geführt, dass die Depression als unabhängiger Risikofaktor (Framingham Heart Study 1955) weltweit akzeptiert ist.
Auch wir alt gewordenen Ärzte wussten darum und haben versucht, diesen Aspekt auch immer in unsere ärztlichen Gespräche einzubeziehen, haben Schwerpunkte gesetzt. Leider hat in unserer Praxis und heute noch viel mehr unsere Zeit zu intensiven Gesprächen zu diesem schwierigen Komplex meist nicht ausgereicht, um abschließend zusammen mit dem Patienten zu urteilen und zu raten.
Der ärztliche Bereich ist aber heute nur ein Standort neben anderen, in dem ein informativer Austausch zu Gesundheitsthemen stattfindet. Der pflegerische Bereich gehört heute (und eigentlich schon immer) schwerpunktmäßig dazu. Der zu pflegende Kranke hat hier in der Regel seinen „Erstkontakt“. Diese aktive Begleitung durch „nichtärztliches Personal“ erfolgt übrigens sowohl in den Reha-Einrichtungen als auch in unseren Herzgruppen. Daher hat die Aus- und Weiterbildung für alle health care professionals (HCP) im Fachgebiet „Psychokardiologie“ einen herausragenden Platz und eine wesentliche Aufgabe.
Im Bundesgebiet und einem Schwerpunkt in Bayern haben sich Aktivitäten herausgebildet, die als Selbsthilfegruppen fungieren und über eine sehr informative Website verfügen.
Auf dieser auch wissenschaftlich interessanten Umgebung finden sich Adressen von Selbsthilfegruppen (SHG), wissenschaftliche Erörterungen, Terminhinweise, wie z.B. Hinweise auf gehaltene und zukünftige Fortbildungen für Pflegepersonal. Hier hat unser Mitglied Frau Dr. Özbek beispielhaft eine Fortbildung am Herzzentrum Saar veranstaltet, die im Februar wiederholt wird.
Der Vorschlag ist daher nicht abwegig:
Diese und weitere Veranstaltungen sollten auch für unsere Übungsleiter wichtig sein. Sie sollten dazu regelmäßig eingeladen werden und es sollte überlegt werden, den Komplex Psychokardiologie im ÜL-Fortblldungskatalog zu berücksichigen.